„Wenn Ihr versagt, stürzet die Welt!“
von Lucien Siffrid
Der HERR hat dieses Wort ausgesprochen!
Um es in seiner ungeheuren Tragweite, seinem furchtbaren Ernst. ganz zu erfassen,
müssen wir uns in die Empfindung stellen, denn nur in der Empfindung können wir diese unausdenkbare Verantwortung erleben, die sich mit diesem inhaltsschweren Worte auf uns
legte.
Der Verstand kann damit nichts beginnen. Es ist nicht sein Gebiet. Er
wird nur versuchen uns auf einen Sockel maßloser Einbildung zu heben, weil er in seiner trockenen leblosen Schlußfolgerung ja nur die Tatsache festzustellen vermag, daß wir doch ungemein
wichtig sein müssen, wenn von uns alles abhängt.
So lasset uns gemeinsam empfinden, gemeinsam erleben, aus welchem Grunde der HERR also
sprach, um daraus folgernd den Weg zu finden, der uns zum Siege führt!
Die Zeit der Enthüllung oder der Entsiegelung der Johannes Offenbarung ist
gekommen!
Der Tag ist da! Mit ihm die Stunde der Erfüllung!
Der Ring aller Geschehen ist geschlossen!
Der Menschengeist ist der immer Versagende, wird mit unerbittlicher Strenge zur
Rechenschaft gezogen vor das scharfe Auge des Allweisen, Allmächtigen.
Der Menschengeist ist, der immer die Erfüllung seiner Aufgabe frevlerisch versäumte,
weil er sich nicht mühte, mit aller Kraft reinsten Wollens um die Erkenntnis seines Daseinszweckes und seines Zieles in der Schöpfung zu ringen, er muß sich heute verantworten vor IHM,
dem
Menschensohn!
Die Entsiegelung der Johannesoffenbarung ist eine große Erfüllung! Es ist das Brechen
der 7 Siegel des Buches des Lebens. Es ist das Brechen des Schweigens, welches der HERR Johannes dem Täufer auferlegte bis zur Stunde der Erfüllung, die genau auf die Weltensekunde fällt, an
der heute das ganze Schöpfungsweben angelangt ist. Das Buch liegt aufgeschlagen vor uns. Es ist die Botschaft des Heiligen Grales:
Die Eigenart der Sprache, in der die von Johannes geschauten Bilder geschildert sind,
verbürgte in der Unmöglichkeit ihres Verstehenkönnens die Unantastbarkeit dieser Bilder.
Um den Ausführungen über die Enthüllungen der Offenbarungen folgen zu können ist das neue Wissen von Wort und Zahl
Bedingung. Die Sprache ist das schwingende und klingende Gesetz des Wortes und der Zahl. Sie trägt eigenes Leben in sich. Das Gesetz der Schöpfung spricht in ihr zu
uns.
Das Gesetz der Zahl oder des Wortes trägt in sich die Kraft des Lebens und vermittelt
uns als Geschriebenes und Gesprochenes in Wort und Zahl Strahlung, Farbe und Ton!
So ist auch jeder Namensträger sein Name selbst. Er hat sich diesen im Wirken der
Gesetze erworben. Und durch jede seiner Empfindungen, Gedanken, Worte und Handlungen schafft er sich neue Fäden, die mit den schon geknüpften für ihn das Gewebe bilden, das er bei seinem
nächsten Erdensein tragen muß. So entsteht der Name, der genau das ist, was der Mensch im Gesetze sich wob. Der Name kann daher nie „zufällig“ sein. Da die Eltern den gleichen Namen auch auf
dieselbe Art sich erwarben, bilden sie für eine gleichartige Seele, die sich ihnen nähern kann, die geeignete Gelegenheit zur Inkarnierung. Auch die Vornamen können nur dem Gesetz
entsprechend gewählt und gegeben werden. Ob nun die Eltern oder sonst jemand aus der Umgebung den Namen vorschlägt, der der rechte ist, immer ist diese Handlung an das Gesetz gebunden, weil
dieses keiner Verwandtschaft noch sonstigen persönlichen Wünschen und Erwägungen zugänglich ist.
Menschen mit gleichen Vor- und Zunamen, auch mit noch gleichen Geburtstagen, müssen
trotzdem verschiedene Wege gehen, weil auch die dem Rufnamen noch hinzugefügten Vornamen in Betracht kommen. Auch das Geburtsjahr wird in die Schwingungszahl übersetzt.
Der Name trägt in sich den zurückgelegten Weg sowohl des letzten Erdenlebens wie
überhaupt seines ganzen bisherigen Seins. Er trägt in sich die Art wie sein Träger durch die Fähigkeit des reinen Wollens seines Geistes vorgeburtlich bis zur Stunde der irdischen
Namensgebung im Gesetz gelebt hat, und welche Fäden er sich zum Weben seines Schicksalsteppiches einst erwählte. Der Name spricht das mitgebrachte Schicksal aus. Er weist den Weg, wie der
Namensträger sein Schicksal, d. h., die unausbleiblichen Folgen früherer freier Willensentschlüsse zu lösen oder zu verschlimmern fähig ist, den er wieder weiter
zu gehen hat, wenn er aus freiem Wollen heraus die gerechten Früchte früherer Handlungen jubelnd, freudig, gleichgültig, ergeben, gedrückt, mürrisch, klagend oder gar anklagend entgegennimmt.
Dieser neue Weg führt ihn dann aufwärts oder abwärts, je nach der Einstellung des neuen freien Entschlusses.
Die Zahlengesetze bringen dem Namen, also dem Namensträger, durch ihre lebendige
Verbindung mit den selbstgeknüpften Fäden und deren gleichartigen Sammelstellen die Auslösungen und die Rückwirkungen. Im bewußten Erleben dieser gerechten Tatsache kommt er, der „Name“
selbst, durch die Kenntnis des Begriffes Schicksal zur wahren Erkenntnis des Lebens! Diese ruht nur in der Erkenntnis GOTTES, weil ER das Leben selbst ist.
In der Zahl seines Namens trägt der Mensch die Fähigkeiten, die ihrer Entwicklung
harren, trägt die Bindungen des Geistes und des Willens, Neigungen zu Fehlern und Schwächen, sowie auch zu Hängen.
Mit diesem „Charakter “ kann er im neuen Erdensein seine Gesetze d. h. wie er sich
selbst gesetzt hat, ableben. Er kann seine in ihm schlummernden edlen Fähigkeiten erwecken und betätigen, wodurch Fehler und Schwächen infolge Nichtbetätigenkönnens verkümmern.
Er kann aber auch umgekehrt durch freies Entschließen nach übler Richtung solche Stärkung aus den gleichartigen üblen Sammelstellen anziehen, daß alles Gute und Edle in ihm erstickt
wird.
Er kann also nur immer in der Art ableben und ablösen, wie im Augenblick
des Erlebens sein Wollen im Gesetz steht. Durch reines Wollen stellt er sich in das Gesetz des Lebens in den Willen GOTTES, der das Gesetz selbst ist, durch
übles Wollen jedoch gegen den Willen GOTTES. Und übles Wollen beginnt schon bei dem gleichgültigen oder dem ergebenen Entgegennehmen der Erleben führen sollenden
Schicksalsschläge, nicht erst bei dem gedrückten, mürrischen, klagenden oder anklagenden Entgegennehmen.
Hier nun ist die Stelle, wo wir ins Straucheln kommen, wo uns der
Verstand am Erkennen hemmt. Dieser sagt: Wie kann von einem freien Willen die Rede sein, wenn ich immer an die Folgen meiner früheren Handlungen so gebunden bin. Ich kann doch unmöglich diese
Folgen durch einen freien Willensakt unterbinden. Wie soll ich mich denn lösen, wenn immer neue Schicksalsschläge über mich kommen und ich doch auch nicht wissen kann wann diese zu Ende sind.
Ich kann mit dem besten Willen keinen freien Willen erkennen, wenn selbst mein Denken an die Art der Rückwirkung gebunden ist. Ich bin doch meinem Schicksal
unterworfen, ihm ausgeliefert.
Und gerade diese reine Verstandesarbeit ist es, die uns aufs Neue hemmt. Dieser
Gedankengang führt rasch abwärts.
Im Vortrag „Der Mensch und sein freier Wille“ gibt uns der HERR die erstmalige
erschöpfende Erklärung darüber, so daß jeder ernste Sucher die für ihn notwendige Klarheit findet.
Der Wille muß doch zuerst befreit werden, bevor er wirken kann. Er kann sich jedoch nur dann
befreien, wenn er die Schläge, die der Mensch erhält, als gerechte Folgen seiner durch freien Entschluß gewobenen Handlungen betrachtet, wenn er diese Tatsache des Erlebendürfens am eigenen
Leibe als die einzigartige Gelegenheit wahrnimmt, die Vollkommenheit des Schöpfers in der Auswirkung seiner unbestechlichen Gesetze zu
preisen.
Hier hat nun schon der neue freie Entschluss eingesetzt. Je größer nun die Freude in
diesem Erleben vorherrscht, desto freier wird der Wille werden, der dann jubelnd alle Ketten sprengt, die ihn bis jetzt am Jubeln hinderten.
Der freie Wille wirkt auf die Empfindung. Diese ist der Hebel, der durch
die sofortige Gestaltung der entsprechenden lebendigen Form die Kraft auslöst, die dann die Bindungen zerschlägt,
Wir müssen also unser Wesen vollständig ändern. Andere Grundlagen des
Denkens schaffen. Nur reine Gedanken formen und aussenden. Nur solche halten, die zur Ehre GOTTES unseres Herrn und der vollen Hingabe in Seinem Dienst und dem Dienst der Hohen Frauen geweiht
sind.
Der Tag wird mit dieser neuen Arbeit schon ausgefüllt sein. Und schon schiebt sich
wieder der Verstand ein! Er sagt:
„Ich kann
doch nicht den ganzen Tag in den Wolken schweben. Wir sollen doch mit beiden Füßen auf dem Boden der Wirklichkeit stehen! Wer soll denn die viele Arbeit tun, die so drängt? Und zu der wir
doch so gedrängt werden?“
Wir haben hier wieder das gleiche Beispiel wie oben. Der Verstand bindet erneut den
Willen!
Warum kann ich die Arbeit nicht noch viel leichter verrichten, wenn ich mein Wesen vollständig
ändere? Wenn ich geworden bin? Wenn ich alles in größter und reiner Freude dankerfüllt tue? Alles zur Ehre GOTTES? Und wenn ich erst das Wort zutiefst
erlebe:
Die Stätte GOTTES auf Erden!
Erst dann kann der Segen auf meinem Tun ruhen!
Erst dann formen wir bewußt im Willen des HERRN unsere Umgebung zu paradiesischer Pracht die ausstrahlt und
Gleichwollendes anzieht. Es können keine Gedanken mehr aufkommen oder angezogen werden, die Besorgnis um das Kommende ausdrücken, weil der Hl. Berg „Die Stätte GOTTES “
ist!
Unser Dienst liegt im Reinhalten unserer Gedanken!
So formen wir bewußt unser neues Schicksal, unser eigentliches Schicksal in der
Erfüllung der Aufgabe, die unser Lebenszweck ist, und die zu erfüllen uns durch die Gnade der Inkarnierung gewährt worden ist. Wir dienen dann im rechten Sinne,
weil wir zu Pionieren im großen Geschehen werden, weil wir nicht mehr auf die Geschehen warten wie bisher, sondern weil wir erkannt haben dass diese auf uns
warteten bis wir selbst Teile dies lebendigen Geschehens geworden sind.
Diese Wartezeit ist nun vorüber! Wir haben nun fertig zu sein! Wenn wir
es nicht sind ist es unsere eigene Schuld. Es werden andere an unsere Stelle treten, die das Wort richtig erkannt haben, sowie die Sendung des HERRN.
Johannes durfte die Offenbarungen schauen zu einer Zeit, da sie noch schlummernd und
schon vorausbestimmt im Schoß der Zukunft ruhten. Der Umstand, daß alle Fäden, alle Kanäle von Wort und Zahl im Ursprung, dem GOTTESWILLEN, einmünden, ermöglichte diesem den Überblick über
den gesamten Verlauf der unvermeidlichen Rückwirkungen, die auf den gelegten Bahnen freier Entschlüsse entlang laufen. Solche Bilder durfte Johannes schauen, um sie zur Kenntnis und Warnung
an die Menschen weiterzugeben.
Er schaute das gewaltige Menschheitskarma, welches durch den Mord am GOTTESSOHNE über
die ganze Menschheit kommen muß und welches die Vernichtung der Welt nach sich gezogen haben würde, wenn nicht Imanuel, DER MENSCHENSOHN, in Seiner unfaßbaren Liebe auf die Bitte des
gemordeten Heilandes die Gewährung GOTTVATERS erhielt, vor dem Gericht noch einmal das WORT zu verkünden, um die Gutwollenden zu retten.
Johannes konnte also alles das schauen, was die Menschheit damals selbst sich schuf. Er
sah auch die Gnadenmöglichkeit. Er schilderte, was für die Menschheit „fällig“ war, also das Mindestmaß.
Doch er konnte damals nicht schauen, was diese gleiche Menschheit in den 2000 Jahren,
die zwischen damals und heute liegen, mit ihrem freien Willen getan haben.
Er konnte nicht schauen, daß die Berufenen, die zu jener Zeit und auch früher schon
dankerfüllter Freude das Treuegelöbnis leisteten, jubelnd IHM bei der Erfüllung zu dienen, versagten.
Er konnte auch nicht schauen, dass der Herr durch unser Versagen die
Grobstofflichkeit verlassen musste, um in einer würdigeren Ebene sein Werk zu vollenden, in einer Ebene, wo treues Dienen IHN umgibt.
Johannes konnte einst auch nicht schauen, was wir mit der uns
verliehenen gesteigerten Kraft als Berufene bisher geformt und was wir uns heute noch andauernd damit formen, wie unsäglich schwer wir es Maria und Irmingard gestalten, hier im Stoffe SEIN
Werk zu vollenden. *(Hier liegt ein Irrtum der Niederschrift vor, weil der HERR bei seinem Heimgang in die lichten
Höhen Rose und Lilie mitgenommen hat. Beide können ohne den Strahl Imanuels in der Grobstofflichkeit nicht wirken! Siehe: Kundgebung Ismaels an Frau von Sass.)
Er
konnte dies alles nicht schauen, weil es zu der Zeit des Schauens noch nicht geformt und daher auch nicht ins Leben gesetzt war.
Wenn wir nun diese Tatsache ruhig überdenken, muß uns das Schaudern überkommen; denn
die Spanne zwischen den von Johannes geschauten Bildern der unausbleiblichen Rückwirkungen und der verwirkten Wirklichkeit von heute ist so ungeheuer, daß das kommende Geschehen einer
annähernden Vernichtung gleichkommen muß.
Nur so kann das Wort des HERRN empfunden, die Schwere unser eigenen Verantwortung
erfaßt werden.
Johannes spricht von Juden und Heiden.
Die Juden sind die Auserwählten und Berufenen, welche zur Weihung und zum Treuegelöbnis
auf die Insel Patmos im Reingeistigen gehoben wurden, damit sie dereinst in reinem Dienen um IHN sein dürfen. Sie wurden in größter Sorgfalt auf diesen hoher Dienst vorbereitet. Sie alle
tragen die Erkenntnis des Menschensohnes in sich, weil sie mit starken Fäden dem Lichte verbunden sind. Sie wurden alle durch das WORT im Laufe der vergangenen Jahre irgendwie berührt und
hatten, diesem geistigen Rufe folgend, sich zur gegebenen Zeit bei IHM zu melden. Doch die Wenigsten kamen, und die Wenigen, die kamen, haben sich zum größten Teil nicht bemüht, IHN auch
richtig zu erkennen. Ihr Geist ließ sich durch die Bindungen des Willens vom Dunkel gefangen nehmen, so daß sie nicht mehr die Kraft aufbringen konnten, zu wahrem Dienen zu
erwachen.
Die Heiden sind die Menschengeister, die zu ihrer Entwicklung in der Nachschöpfung
reifen müssen, die also vom Unbewussten zum Bewussten schreiten. Sie sollen auf ihrer Wanderung durch die Stofflichkeiten von den Juden oder den Berufenen geführt werden.
In der Offenbarung, Kap. 21, Vers 16, heißt es:
„Und die
Stadt liegt viereckig, und ihre Länge ist so groß wie die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr auf zwölftausend Feld Wegs. Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind
gleich.“
In den Worten „Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich“ ist die
Form des Würfels gegeben. Mit „zwölftausend Feld Wegs“ ist die Zwölfteilung der Stadt gemeint, die auch dem Abbild des himmlischen Jerusalem zu Grunde gelegt ist. In der Zahl 12 liegt der
Aufbau des neuen Reiches.
Die zwölf Kanten des Würfels sind in je 12 Felder geteilt. Jedes Feld oder Strahlenband
führt zur Mitte des Würfels, so daß 144 Strahlenbänder und dadurch 6 Pyramiden entstehen. 144 Jünger streben in reinem Dienen dem HERRN zu, zur Mitte, zum Menschensohn!
Das Bild kann noch etwas erweitert werden. In der Mitte steht das Licht - Trigon :
IMANUEL - MARIA — IRMINGARD! Der Wille, die Liebe die Vollkommenheit in der Reinheit! Unter dem Trigon, die Lichtkraft weiterleitend, steht der weiße Ritter. Durch ihn strömt die Kraft aus
der Reinheit in den Kreis der 12 Ritter, der 144 Apostel und Jünger, die wieder mit den Berufenen in. engstem Schwingen stehen und die alle zusammen die Zahl der 144000 Versiegelten von
Patmos ergeben.
Die himmlische Stadt erhält in der Nachschöpfung ein Abbild, in die der Geist der
144000 versenkt wurde, damit dieser hineingestellte Krystall alles anzieht, was nach dem Licht strebt, ist die Mauer der Stadt der lebendige Wall der 144 Auserwählten,
„hundertundvierundvierzigtausend Ellen, nach Menschenmaß.“
Die Aufbauzahl 12 liegt in der Anzahl der Gründe der Mauer, welche wiederum die 12
Kanten des Schöpfungswürfels sind. Die „Edelgesteine“ sind die 12 Grundfarben.
Vers 21 sagt uns:
„Und die 12
Tore waren 12 Perlen, und ein jeglich Tor war von einer Perle, und die Gassen der Stadt waren lauter Gold als ein durchscheinend Glas.“
Die 12 Perlen sind die 12 Tugenden, die die Eingangstore zur Heiligen
Stadt bilden. Die goldenen Gassen der Stadt sind die leuchtenden Lichtstrahlen, welche die Tugenden aus dem Heilige Born nach den Toren leiten. Jede Tugend ist eine der Grundfarben, die auch
in der Farbe des Mantels des betreffenden Ritters zum Ausdruck kommt. „Als ein durchscheinend Glas“ ist der hell erglänzende Krystall, in welchem die neue Stadt Jerusalem die Gereinigte, die
Braut des Lammes, erstrahlen wird. Krystall ist Christ im All.
Auch die 12 Geschlechter der Kinder Israel, von denen die Verse 5, 6, 7, und 8 des
Kap., 7 sprechen, beziehen sich auf die Berufenen von Patmos. Sie sind in 12 mal 12-tausend eingeteilt. Geschlecht bedeutet Tugend und Fähigkeit. Durch jedes der 12 Geschlechter
zieht eine Haupttugend, welche von den Urtugenden aus den ewigen Göttlichen Hainen stammen und durch die Urgeschaffenen und Geschaffenen ihre Strahlen durch die Ritter, die Apostel und Jünger
und Berufenen zu den Menschengeistern sendet. In der wundervollen Mannigfaltigkeit dieser Eigenarten ergibt sich als Ganzes eine Vollkommenheit, die wieder in ewigem Kreisen in sich der
Vollendung zustrebt, ohne je die Vollkommenheit der andersartig höheren Ebene erreichen zu können.
Die Hundertvierundvierzigtausend sind gleich einem Riesenkrystall in die Nachschöpfung
gestellt worden, der durch seine Reinheit magnetartig die Menschengeister je nach der betreffenden Veranlagung in Tugend und Fähigkeit anzieht und sie dem Licht zuführt,
Die große magnetartige Anziehungskraft der Urgeschaffenen äußert sich uns in einer großen Lichtsehnsucht. Je mehr
wir nun, wie bei dem von einem Magneten angezogenen Metall, dessen Flächen ganz blank sind, unsere Seelen von allem Niederhaltenden täglich säubern, kann auch die Kraft der Urgeschaffenen
urgewaltig uns anziehen und uns zu gleicher Zeit durchströmen, weil die Hindernisse weggeräumt sind. Wir werden selbst zu einem Krystall, durch den die Kraft auf die Suchenden direkt wirkt,
ohne daß wir es nötig haben, auch nur ein Wort der Werbung auszusprechen. Wir sind mit den Geschaffenen in direkter Verbindung und diese wieder mit den Urgeschaffenen. Infolgedessen hängen an
jedem von uns Millionen von Menschengeistern, die in unserer eigenen Erlösung und Lösung erlöst werden. Mit unserm Versagen aber sind sie jedoch verloren, wie auch wir selbst verloren
sind.
Darin liegt die fürchterliche Verantwortung, die wir tragen.
So lasset jetzt in allerletzter Sekunde unsern Geist durchbrechen, damit erstehen kann
das verheißene Reich der Tausend Jahre, damit des HERRN Auge wohlgefällig auch auf der Kreatur ruhe, die bis heute alles getan, um sich seinem Willen entgegenzustellen, damit sich nicht
erfülle, was er uns unheildrohend zurief:
„WENN IHR
VERSAGT, STÜRZET DIE WELT!“
Lasset uns beten:
„Herr, wir
wollen nun all unser Denken, Reden und Tun nur noch nach Deinem lebendigen WORTE formen. Wir wollen allem, was an uns herantritt, das Wissen um die Unbestechlichkeit Deiner vollkommenen
Gesetze zu Grunde legen.
Gib‘ uns die
Kraft dazu, wir bitten Dich!“
AMEN!